Textile Zukunftsfabrik: Projekt futureTEX entwickelt Innovationsmodell für Europa
Das Projekt futureTEX ist ein Gewinner im Programm „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Mit diesem Programm sollen die in den Neuen Ländern aufgebauten herausragenden wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Kompetenzen durch überregionale und interdisziplinäre Kooperationen systematisch ausgebaut werden. Über neue Formen der Vernetzung, über offene, transparente und reflexive Prozesse des Netzwerkmanagements bei der Projektumsetzung sollen neuartige Innovationsstrukturen entstehen. Im Mittelpunkt stehen dabei das gemeinsame Identifizieren von Zukunftsthemen und künftigen Bedarfsfeldern sowie die entsprechende Erarbeitung konkreter, wirtschaftlich tragfähiger Lösungen.
Als Konsortialführer für futureTEX agiert das Sächsische Textilforschungsinstitut e.V. (STFI) in Chemnitz. Das Projektkonsortium verfolgt das Ziel, die führende Position bei der Umsetzung der vierten industriellen Revolution im Textilmaschinenbau und der Textilindustrie zu erlangen und bis 2030 das modernste textilindustrielle Wertschöpfungsnetzwerk Europas aufzubauen.

Mobile Devices ermöglichen es, Produktionskennzahlen direkt an der Webmaschine zu analysieren. Im Bild Sten Döhler vom Sächsischen Textilforschungsinstitut / Quelle: STFI/Fotograf Wolfgang Schmidt
Schwerpunkte im Zukunftsmodell sind die Entwicklung textiler Zukunftsprodukte mit neuen Funktionen und Anwendungsfeldern im Bereich der technischen Textilien. Hierzu gehören textile Elektronik, hochleistungsfähige Faserverbundwerkstoffe und textile Werkstoffe für Energiegewinnung und –speicherung. Außerdem werden neue Technologien erforscht (Stichwort Smart Factory) und neue Organisationsformen entworfen (Mass Customization).
futureTEX setzt sich aus verschiedenen Basisvorhaben zusammen:
Das Vorhaben Mass Customization beschäftigt sich insbesondere mit der betriebswirtschaftlichen und technischen Fragestellung der Umsetzung von Mass Customization. Open Innovation hat zum Ziel, neue Innovationsstrukturen zu entwickeln. Eine Fragestellung ist, wie Unternehmen gemeinsam mit Kunden, Partnern, Lieferanten und Mitarbeitern neue Wege im offenen Innovationsprozess erschließen können.
Smart Factory legt den Fokus auf branchenspezifische Bedarfe, existierende Probleme und Barrieren, um daraus konkrete Handlungsansätze und Potentiale abzuleiten. Als Ergebnis des Vorhabens sollen typische Prozesse und Strukturen für eine Smarte Textilfabrik abgeleitet werden, die die Basis für Folgevorhaben bieten. Im Januar 2016 fand das erste Arbeitstreffen des Basisvorhabens Smart Factory statt. Gastgeber war der futureTEX-Partner ITA, das Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen. Insgesamt zehn Vorhabenpartner diskutierten die Arbeitsergebnisse und stimmten die nächsten Arbeitsschritte und deren Inhalte ab.
Das Projekt Arbeitswelt 4.0 widmet sich den sozialen Aspekten von Industrie 4.0. Ziele sind die Analyse der Anforderungen und die Modellentwicklung für die zukünftige Arbeitswelt. Fokussiert werden drei fachliche Bereiche: Das Finden von Fach- und Führungskräften mit dem Schwerpunkt Branchen- und Arbeitgeberattraktivität, die Bindung von Mitarbeitern durch gesundheits- und lernförderliche Arbeitsbedingungen mithilfe innovativer technischer und organisatorischer Arbeitsgestaltung und schließlich das Qualifizieren dieser Arbeitskräfte mit Weiterbildungskonzepten im Sinne der Industrie 4.0.
Die Projekte haben eine Laufzeit bis Frühjahr bzw. Herbst 2017. Über weitere Entwicklungen halten wir Sie in unserem Blog auf dem Laufenden.