Wie KSL und Pfaff in Zukunft nähen
Die Zeiten ändern sich, Menschen und Maschinen ändern ihr Verhältnis zueinander. Welche Aufgaben kann ein Roboter übernehmen? Wie gut kann er die Arbeit übernehmen? Welchen Nutzen hat das? Solche und ähnliche Fragen nahm Dürkopp Adler zum Anlass, Industrie-Studien zu initiieren.
Einige davon waren auf der Texprocess zu sehen. „Robotertechnik und Vernetzung sind die Themen“, sagt Martin Schmidt von Dürkopp Adler. Was in der Fashion-Industrie noch nicht so greift, ist in der Autoindustrie durchaus schon üblich. „Gerade im Bereich von Composites ist der Automatisierungsgrad ziemlich hoch“, so Schmidt.
Per Roboter können zum Beispiel Spulen automatisch während des Nähens ausgewechselt werden, ohne dass der Prozess gestoppt werden muss. KSL und Pfaff haben eine solche Maschine entwickelt. Das ist nicht nur interessant, wenn eine Rolle zu Ende geht, sondern auch, wenn mit unterschiedlichen Garnfarben genäht werden soll. Eigentlich müsste die Näherin beim intelligenten Schnellnäher alle 20 bis 30 Minuten eine Spule auswechseln. Aber nicht nur das übernimmt der Roboter, der acht Spulen bereithält, sondern er kann von Sensoren gesteuert auch automatisch Krägen nähen.

Automatisches Spulenwechseln
Wie das Nähen kann auch das Schweißen vollautomatisch erfolgen. Welding Systeme schneiden zunächst das Material, können es verzieren oder verbinden T-Shirts über ganz flache Schweißnähte. Kleinteilige Anwendungsbereiche sind außerdem die Produktion von Hosentaschen, neuerdings auch von dreidimensionalen Blasbalgtaschen. Ganz andere Dimensionen hat die Herstellung von beispielsweise Flugzeug- und Windpark-Teilen aus Composites. Nähköpfe in haushohen Roboteranlagen verbinden Teile von mehreren Metern. Dank des Einsatzes von technischen Textilien und Composites wiegen die nur noch einen Bruchteil im Vergleich zu früher.