Texprocess Forum – von der Vision zur Mission

Deutschland und Europa befinden sich mitten in einem Paradigmenwechsel – dafür sind die Beiträge von Dr. Andreas Seidl, Human Solutions, Prof. Dr. Meike Tilebein, ITV Denkendorf, und Joachim Henson von Hugo Boss Zeugnis. Während Seidl sich mehr auf das konzentrierte, was unternommen werden muss, um Produkte vollständig am Computer entwickeln zu können und um von Vorteilen wie höherer Produktivität und reduzierten Kosten profitieren zu können, hat Prof. Dr. Meike Tilebein vor allem die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten betont, um die Welt nicht nur von morgen, sondern von übermorgen erfinden und entwickeln zu können. Henson dagegen stellte die Frage, wie die Branche Industrie 4.0 bewältigen kann.

Human Solutions und andere Unternehmen wie Sportartikelhersteller Adidas, Schuhfabrikant Gabor und Nähmaschinen-Spezialist Dürkopp haben versucht, auf einem gemeinsamen Workshop die Anforderungen und den Bedarf der Bekleidungsindustrie zu bestimmen. Ergebnis war, dass die Vorteile heute in einer hohen Flexibilität bestehen, in tiefem Knowhow von Produktion und Maschinen sowie der Automatisierungskompetenz. Dafür gibt es einen hohen Bedarf an besserer Vernetzung, an flexibler Umstellung von Produktionslinien und an dynamischer Reorganisation von bei Produktionsausfall.

IMG_8880Hensch steht einer nahen Umsetzung von Industrie 4.0 durchaus verhalten gegenüber. Seiner Meinung nach ist die Modeindustrie per Stand heute noch nicht unbedingt bereit dafür. Es zeigte Bilder aus Nähfabriken in Ungarn, China und Äthiopien. Während die ungarischen Arbeitsplätze (siehe Bild)  wie vor 20 Jahren  aussahen mit viel Papier, Schere und anderen praktischen Gegenständen, wirkte die chinesische Firma schon bereit für einen Schritt in die digitale Zukunft. Aber da die Karawane immer weiterzieht, sucht sie mittlerweile nach in Afrika nach neuen Beschaffungsmärkten. Aber in Äthiopien ist man noch ganz weit entfernt von Digitalisierung. Seine Schlussfolgerung: Um letztendlich mit elektronischen Produkten erfolgreich sein zu können, müssen sie emotionalisieren wie Apple Produkte oder Computerspiele.IMG_8882

Und alle drei Redner sind sich einig: Für eine 4.0 Zukunft brauchen wir junge Leute und viel Training im Bereich 3D. Und alle müssen zusammenarbeiten. Die digitale Lawine kann nicht mehr gestoppt werden, sie kommt in Zeitlupe auf uns zu. Seien Sie neugierig und offen.

Kirsten Rein

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