Texprocess Campus – kiss the future

Okay, vielleicht sind Mode und technische Textilien vordergründig nicht das einfachste Kombination. Aber Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an. Und daraus entsteht dann häufig etwas ganz Besonderes. Die Innovative Apparel Show verrät mit ihrem Namen schon, dass um einen Blick in die Zukunft geht. Was es an Möglichkeiten in der Textil- und Modebranche gibt, welche Berufsbilder in der Branche dringend gesucht werden – das können junge Leute auf dem Texprocess Campus erfahren. Hier informieren die Schulen und Hochschulen über Bildungs- und Weiterbildungsangebote, Interessenten können sich am Messestand über die Studienmöglichkeiten darlegen lassen und einen ersten Einblick in die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten gewinnen.

 

Doch auf dem Laufsteg geht’s um Mode. Studierende der Fachschule für Technik in Frankfurt präsentieren „Kraftstoff“. Das fächerübergreifende Projekt wird durch die Gründung eines fiktiven Unternehmens abgesteckt. Basierend auf aktuellen Marktanalysen konkretisierte sich dann die Geschäftsidee, maßgeschneiderte Rennanzüge für automobilsportbegeisterte Menschen zu entwickeln. Die innovative Kollektion bietet Rennbekleidung, die den hohen Feuerschutzanforderungen der FIA (Fédération Internationale de l‘Automobile) gerecht wird. Inspirationen für die neue Kollektion haben die Studierenden bei den deutschen Tourenmeisterschaften gesammelt, Materialien wurden beim sächsischen Textilforschungsinstitut in Chemnitz auf Feuerfestigkeit analysiert. Mit KRAFTSTOFF präsentieren die Bekleidungstechniker von morgen eine Symbiose aus Design und Technik. Kiss the future!
Auf der Innovative Apparel Show beteiligt sich auch die Hochschule Zwickau mit Studien-Projekten. Dazu zählt ein experimentelles Mode-Projekt mit Vliesstoffen in dreidimensionalen Strukturen oder eine Abschlussarbeit, die sich unter dem Motto „Alienation“ mit fremden Formen, überzeichneten Silhouetten aber auch Kombinationen mit ungewöhnlichen Materialien wie Filz, Laminaten und Neopren beschäftigt. Andere Studien-Projekte greifen den Einsatz von Gore-Funktionsmaterialien auf, um innovative Impulse für Freizeitaktivitäten wie den Reitsport zu liefern oder eine Kombination aus Individualität und Funktionalität zu schaffen.

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Trennwand der TU Dresden

Doch zurück zum Texprocess Campus. Die TU Dresden mit ihrer Professur Konfektionstechnik beleuchtet technische Textilien noch von einer anderen, nicht minder interessanten Seite. Sie stellt u.a. ein akustisch wirksames textiles Raumtrennsystem zur flexiblen Einrichtung von Büros vor.  Negative Folgen der Umgestaltung der Arbeitswelt sind u. a. die Verkleinerung der Arbeitsfläche pro Mitarbeiter, eine hohe Ablenkung sowie das Fehlen von Privatsphäre und der Möglichkeit zu konzentriertem Arbeiten. Speziell die Verschlechterung der Raumakustik stellt für Mitarbeiter ein großes Problem dar. Solche akustischen Störungen sind unvermeidbar, können jedoch durch freistehende Akustiklösungen und gliedernde Einbauten reduziert werden.

 

Mode aus der Hochschule Reutlingen

Mode aus der Hochschule Reutlingen

Ein weiterer Campus-Teilnehmer ist die Hochschule Reutlingen. Die hervorragende Ausstattung der Fakultät Textil & Design ist für die Studierenden bei der Umsetzung ihrer Ideen in reale Produkte von großem Vorteil. Ziel des Studiums ist es, kreative Textil- und Modedesigner mit einer eigenen Handschrift auszubilden, die innovative Konzepte und Individualität mit technischem Know-How verbinden.

Kirsten Rein

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