Texfact of the week: Ein Herrenhemd ist teurer als ein Porsche
Ein Herrenoberbekleidungshemd ist teurer als ein Porsche – wenn wir es pro Kilo rechnen! Ein Business Herrenhemd wiegt durchschnittlich 0,2 Kilo und ist, je nach Marke, etwa für 50 Euro erhältlich. Ein Porsche hingegen hat ein Leergewicht von etwa 1450 Kilo und kostet rund 110 000 Euro.
Demnach kostet „ein Kilo Porsche“ 75 Euro und ein Kilo Hemden 250 Euro. Also fast dreimal so viel! Natürlich kauft sich kein Mensch 1450 Kilo, beziehungsweise 7250 Hemden. Dennoch ist das in der Relation eine beträchtliche Summe, wenn man bedenkt, dass man ein Hemd vielleicht nach einem Jahr entsorgt oder in die Altkleidersammlung gibt. Einen Porsche hingegen, fährt man vielleicht ein Leben lang! Warum also ist das Hemd im Verhältnis so viel teurer als der Porsche?
Betrachtet man einmal die Unterschiede in der Produktion, wird einem schnell klar, warum das so ist.
Für ein Hemd aus hundertprozentiger Baumwolle wird logischerweise Baumwolle benötigt. Sie bildet die Grundlage zur Herstellung von Garnen und Geweben. Zwischen Aussaat und Ernte liegen etwa acht bis neun Monate, also eine sehr lange Zeit. Wenn die Baumwolle dann zwischen Oktober und Februar geerntet wird, geschieht dies in weniger entwickelten Ländern meist noch per Hand, was heißt: zeitaufwändig, arbeitsintensiv und teuer. Vom Faden zum Hemd braucht es dann noch etwa 100 Arbeitsschritte, um anschließend, nach langen Transportwegen, zum Verkauf im Laden zur Verfügung zu stehen. Der Porsche hingegen wird hauptsächlich in Deutschland maschinell produziert. Das heißt: Kurze Transportwege, weniger Arbeitszeit, weniger Arbeiter und somit im Vergleich günstiger. Ein Hemd durchläuft also eine aufwendigere Produktion als ein Porsche.