Mit Bekleidungs- und Ledertechnik auf Erfolgskurs
2014 ging es stetig bergauf und auch für 2015 lässt sich schon absehen, dass die Nachfrage nach deutscher Bekleidungs- und Ledertechnik groß ist. „Im Zeitraum von Januar bis August konnte bereits ein Umsatzplus von real 6,5 Prozent verzeichnet werden. Auch die Auftragseingänge haben sich mit real plus 2,8 Prozent erfreulich entwickelt“, erklärt Elgar Straub, Geschäftsführer VDMA Bekleidungs- und Ledertechnik auf einem Branchentreffen im Oktober in Leipzig. „Vor allem in politisch und wirtschaftlich turbulenten Zeiten verdeutlichen diese Zahlen, wie erfolgreich die deutschen Hersteller von Bekleidungs- und Ledertechnik auf nationaler und internationaler Ebene am Markt agieren“, so Straub.
Kundenbranchen wie die Bekleidungsindustrie, die Automobilindustrie und andere verarbeitenden Betriebe von technischen Textilien wie die Luftfahrtindustrie, Hersteller von Sicherheitskleidung, Zelten, Filter etc. sowie die Schuh-, Leder- und Möbelindustrie plus die Abnehmer von Wäscherei- und Textilreinigungstechnik wie Hotels, Wäschereien, Krankenhäuser und Mietwäscheanbieter investieren weiterhin weltweit in die Erneuerung ihrer Produktionslinien. Sie treiben die Automatisierung voran, denn steigende Lohnkosten zwingen auch asiatische Länder wie China zu neuen Maßnahmen. Sie investieren in die Steigerung der Flexibilität, Produktivität und Nachhaltigkeit sowie in immer höhere Qualitätsstandards. „Das sind die Hauptgründe, warum die Lösungen der deutschen Hochtechnologieanbieter weltweit so gefragt sind“, sagt Straub.
Insgesamt konnten die Exporte der deutschen Bekleidungs- und Ledertechnik 2014 um 4 Prozent von 208 Millionen Euro auf 738 Millionen Euro gesteigert werden. Die größten Abnehmerländer waren China, die USA und Frankreich.
Die Bekleidungsindustrie sowie andere textilverarbeitenden Industriebetriebe stehen vor der
Herausforderung, immer schneller und vor allem aber flexibler zu produzieren. Dabei soll der ganze Prozess möglichst kostengünstig ablaufen. Die Anforderungen stellen die Triebfeder für Industrie 4.0 dar. Dabei ist die digitale Verflechtung von Design, Produktion und Logistik in der Bekleidungsherstellung längst im Gange. Es werden verstärkt IT-Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingesetzt. IT-Lösungen gelten unverändert als der Innovationstreiber der Branche, um den Produktionsprozess weiter zu optimieren. Ziel bleibt, über die Kommunikation von Werkstücken mit den Bearbeitungsmethoden Serienfertigung mit der Losgröße 1 zu realisieren.
„Wir wollten diesem Thema Rechnung tragen und haben dafür im Verband einen Task Force Industrie 4.0 gegründet. Sie besteht aus Mitgliedsunternehmen und deren Kunden“, sagt Straub. Die Task Force will nicht nur einen Leitfaden für Industrie 4.0 in den unterschiedliche Branchen erarbeiten, sondern auch Forschungsprojekte definieren.
Experten sehen in der aktuellen Entwicklung eine große Chance. Über die Schaffung flexibler Fertigungslinien sowie übergreifende Definition von Schnittstellen zwischen Maschinen und Mensch halten die Rückverlagerung der Produktion von hoch- und mittelpreisigen Waren nach Deutschland bzw. Europa für möglich.