Blend Rewind_photo Mistra Future Fashion

Mistra Future Fashion: Blend Re:wind

Zurück in die Zukunft: Das Projekt „Blend Re:wind“ der interdisziplinären Forschungsinitiative Mistra Future Fashion wurde 2011 von den Partnern Chalmers University of Technology, dem RISE Research Institute of Sweden und der internationalen Forstindustriegruppe Södra in Schweden ins Leben gerufen. Sechs Jahre lang wurde unter der Leitung der Forscherinnen Dr. Hanna de la Motte und Dr. Anna Palme nach einer Möglichkeit der Wiederaufbereitung textiler Fasern gesucht.

Textilien zu recyceln und dabei ihre qualitativen Eigenschaften beizubehalten, ist eine komplexe Aufgabe. Denn meistens besteht ein Kleidungsstück aus verschiedenen Materialien, die wieder voneinander getrennt werden müssen. Mit dem Blend Re:wind-Prozess ist es Mistra Future Fashion gelungen, Baumwolle und Polyester so voneinander zu trennen, dass sie für die Herstellung neuer Textilien wiederverwertet werden können, ohne dabei einen Verlust in Punkto Qualität in Kauf nehmen zu müssen. Die Baumwolle kann zu Viskose recycelt werden, während der Polyester-Anteil als haltbares Polyester eine neue Funktion erhalten kann.

Heutzutage ist das Recyceln von textilen Produkten zurück zu textilen Flächen weltweit quasi nicht existent. Die Mehrheit der ausrangierten Kleidung wird zerstört oder auf Deponien abgelagert, obwohl die Industrie eigentlich einen großen Bedarf an nachhaltigen Materialien hätte. So bleibt Textilabfall eine ungenutzte Ressource. Blend Re:wind basiert auf Wasser und kostengünstigen Chemikalien, die bereits in der Viskoseproduktion zum Einsatz kommen. Somit ist das Verfahren nachhaltig und einfach in die Wertschöpfungskette der Textilindustrie zu integrieren, was es zu einem zukunftsweisenden Ansatz für die Zukunft des Textilrecyclings macht.

Bisher ist der chemische Prozess nur im Labor durchgeführt und noch nicht in die kommerzielle Produktion integriert worden. In naher Zukunft soll das Verfahren jedoch in die textile Wertschöpfungskette implementiert werden und als nachhaltige Quelle neuer Textilien dienen.

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Dieser Artikel erschien im Newsletter des Texpertise Network der Messe Frankfurt.

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