Mehr als Farbe
Farbe ist das eine, Funktion das andere wichtige Thema, dem sich die European Digitale Textile Conference auf der Texprocess widmet. In einer Welt mit steigender Nachfrage nach neuen Technologien in der Verarbeitung von Bekleidung, technischen Textilien und flexiblen Materialien vollzieht der Digitaldruck eine wahre Erfolgsgeschichte.
Mit ihm lassen sich Kleidung und Schuhe direkt bedrucken. Das leistet nicht nur dem Trend zur Individualisierung Vorschub. Denn mit dem Digitaldruck kommt nicht nur Farbe, sondern auch Funktion auf Textilien. Das wird zum Beispiel in der Mode, im Sport und in der Autoindustrie genutzt. Dank der Veredlung durch digitalen Druck kann bei Schwimmbekleidung eine erhöhte Farbechtheit erreicht werden, die der häufigen Einwirkung durch Wasser, Chlor und Sonne widersteht. Mittels Tintenstrahldrucks auf chemischer Basis können Textilien schmutzabweisend, antibakteriell und feuerfest ausgerüstet werden – um nur zwei Anwendungsbereiche zu nennen.
Die Texprocess zeigt eine komplett vernetzte Produktionskette von Textilien in der Digital Textile Microfactory. In der Digitaldruckstation als Teil dieser digitalen Fabrik im Kleinformat kann man sich den großformatigen Tintenstrahldruck in Form von Sublimationsdruck auf Polyester sowie Pigmentdruck auf Baumwolle und Mischgewebe ansehen. Dabei sind Losgröße und andere Parameter flexibel handzuhaben. Die Hard- und Software für diese Fabrik liefern Mimaki und Ergosoft sowie Coldenhove und Monti Antonio.
Sie wollen sich weitreichender informieren? Die European Digital Textile Conference. Experten zum Beispiel von der Firma TenCate Outdoor Fabrics B.V. sprechen über Digitaldruck in der Outdoorbranche und zeigen, wie durch den UV-Tintenstrahldruck eine größere Designfreiheit entsteht. Kundenspezifische Produkte sind so deutlich einfacher herzustellen. Edwin Grobbink von TenCate erläutert außerdem, warum über den UV-Tintenstrahldruck bei der Lichtechtheit bessere Werte erzielt als mit herkömmlichen Methoden.
Uwe Niklas von Mimaki Deutschland erklärt den Unterschied zwischen Sublimation Transfer und Direct Dye Sublimation Printing. Beim Direct Dye Sublimation wird auf das Transferpapier mit dem spielverkehrten Bild des Druckergebnisses verzichtet. Die Bilder werden direkt auf Polyester gedruckt und anschließend durch Hitze fixiert. Das geht schnell, individuell, ist preisgünstig und hat Fotoqualität. Es ist umweltfreundlich, weil keine Chemikalien und bei Direct Dye Sublimation auch kein Papier mehr nötig ist.
Andere Vorträge befassen sich beispielsweise mit Plasma-Vorbehandlungssystemen für Digitaldruck, um ein besseres Druckergebnis zu erzielen oder mit Inkjet-Verfahren für chemisches Finishing – ebenfalls um die Qualität des Druckergebnisses zu optimieren.