Im Gespräch
Interview Human Solutions
Erfolgreiche Produkte sind kunden- und marktgerecht. Der Weg dorthin muss immer schneller und kostensparender sein. Wir sprachen mit Dr. Andreas Seidl, Geschäftsführender Gesellschafter Human Solutions, über die positiven Effekte der Digitalisierung und den Trend zur Individualisierung in der Bekleidungsindustrie.
Herr Seidl, was ist für Sie das Schlagwort zur Texprocess 2017?
Das ist aus meiner Sicht ganz klar „Digitalisierung“. In der Branche verfolgen alle Unternehmen das Ziel, Kosten zu reduzieren und Ware schneller zu produzieren. Die Digitalisierung von Arbeitsschritten macht den Produktionsprozess an den Stellen schlanker, wo es möglich ist. Gerade in der Produktentwicklung lassen sich so enorme Effekte erzielen. Auf dieser Texprocess war deutlich zu sehen sein, welche Entwicklungssprünge es seit der letzten Messe gegeben hat.
Welche Rolle spielt der Trend zur Individualisierung in der Bekleidungsbranche?
Die Nachfrage von Kunden nach individuellen Produkten steigt. Wenn Ware individuell produziert werden soll, steht das erst einmal im Gegensatz zu den aktuellen Produktionsbedingungen, die auf eine hoch flexibilisierte Großserienproduktion ausgelegt sind. Die Unternehmen müssen also Lösungen finden, um den Kunden möglichst einfach direkt in Geschäfts- oder Wertschöpfungsprozesse einzubinden. Auf der Texprocess war zu sehen, dass wir die Voraussetzungen dafür geschaffen haben. Mit unseren Lösungen und unserer weltweit größten Datenbank an menschlichen Bodyscans sind unsere Kunden in der Lage, die komplette Prozesskette der Produktentwicklung zu digitalisieren. Das ist die Basis, um Microfactories möglich zu machen.
Mit dem ‚Digital Fashionboard‘ von Human Solutions wird das bewährte Moodboard digital
Sie waren Sponsor der Digital Textile Micro Factory. Was versprechen Sie sich davon? Was konnten Sie den Besuchern hier besonders gut zeigen?
Die Microfactories kommen auf jeden Fall. Wir haben den Besuchern in der Halle 6 gezeigt, dass sie besonders für Produkte mit kleinen Losgrößen geeignet sind – egal ob individualisiert oder für Nischenmärkte. Das Konzept Microfactory verbindet Kundennähe und Flexibilität mit attraktiven Kostenstrukturen. Aus meiner Sicht war die Digital Textile Micro Factory ein absolutes Highlight der Texprocess, weil sie zeigt, was möglich ist, wenn Kompetenzen gebündelt und firmenübergreifend Hand in Hand für eine gemeinsame Idee gearbeitet wird.
Christian Kaiser, Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF), live in der Digital Textile Micro Factory auf der Texprocess 2017
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