Dr.-Ing. Yves-Simon Gloy Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen University

Im Gespräch: Dr.-Ing. Yves-Simon Gloy, RWTH Aachen University

Wie ist die deutsche Textilforschung international aufgestellt und welche Themen bewegen die deutschen Forscher derzeit am meisten? Wir haben mit Dr.-Ing. Yves Simon Gloy vom Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen University gesprochen.

Wie ist die deutsche Textilforschung international aufgestellt?

Die deutsche Textilforschung ist sehr stark aufgestellt. Wir haben eine Vielzahl an Instituten und Unternehmen, die erfolgreich zusammenarbeiten. Viele innovative Möglichkeiten in Bereichen, in denen technische Textilien einen Beitrag leisten können, kommen aus Deutschland. Ich denke da beispielsweise an PSA: Da gibt es beispielsweise einen Airbag, um Menschen im Gerüstbau zu schützen, die nicht gesichert sind. Oder nehmen Sie den Leichtbau mit Textilien. Viele Faserverbundwerkstoffe werden in der Automobilindustrie verwendet. Hier sind wir gegenüber starken Textilländern wie der Türkei, Indien und Korea sehr gut aufgestellt.

Bei welchen Themen bewegt sich derzeit am meisten?

Das sind Dinge wie die Speed Factory oder gar die Store Factory. In einer Speed Factory können Schuhe oder Textilien innerhalb kürzester Zeit individuell in Losgröße 1 nahe am Kunden produziert werden. Über 3D-Scanner und 3D-Drucker sind sogar Store Factories denkbar, d.h. dass Produkte direkt im Laden nach speziellen Kundenwünschen gefertigt werden können. Erste Ansätze dazu sind bereits in die Realität umgesetzt worden.

Welche neuen Verarbeitungstechnologien gibt es, was ist State of the Art?

Die Stichworte sind Digitalisierung, Datenerfassung, Vernetzung. Algorithmen sollen dabei helfen, Daten zu verarbeiten. Die Bedienbarkeit von Technologien wird zunehmend digitalisiert. So steigert man die Effizienz und erreicht eine optimale Gestaltung mit flexiblen Maschinen. Die Maschinen sollen immer offen für Daten sein. Zudem sind dank der Digitalisierung neue Services und Geschäftsmodelle realisierbar. Hilfreich ist also immer ein interdisziplinärer und integrativer Blick auf neue Verarbeitungstechnologien.

Kirsten Rein

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