Texprocess 2015 Photo : Jochen Günther/Messe FrankfurtTexprocess 2015

Branchentrend Microfactory

Auf dem Weg zur Industrie 4.0: Auf der kommenden Texprocess zeigt eine „Digital Textile Micro Factory“ eine integrierte Produktionskette für Bekleidung live. In Zusammenarbeit mit den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung Denkendorf und namhaften Unternehmen der Textilbranche zeigt die Texprocess in der Microfactory in Halle 6.0 die komplett vernetzte Produktion von Bekleidung – vom Design über den digitalen Druck bis hin zum automatischen Zuschnitt und zur Konfektion. Besucher der Texprocess durchlaufen die einzelnen Stationen der Microfactory auf einem vorgezeichneten Weg und erhalten an jeder Station Auskunft von Experten.

„Gerade in Hinblick auf Fast Fashion bieten Microfactories die Möglichkeit, Ideen direkt umzusetzen und basierend auf kundenspezifischen Anforderungen neue Geschäftsmodelle zu erproben. Sie ermöglichen eine marktnahe Produktion und gewährleisten zudem einen optimierten Materialverbrauch und tragen so zu mehr Nachhaltigkeit in der Verarbeitung von Textilien bei“, so Olaf Schmidt, Vice President Textiles and Textile Technologies bei der Messe Frankfurt.

„Die Nachfrage nach individualisierten Produkten erfordert eine Flexibilisierung der Produktion. Serienfertigung mit immer kleineren Losgrößen bis hin zur Losgröße 1 macht industriell gefertigte individuelle Produkte erst möglich. Diese voll automatisierten und vernetzten Prozesse sind heute durch die Digitalisierung umsetzbar“, sagt Elgar Straub, Geschäftsführer des VDMA Textile Care, Fabric and Leather Technologies.

Die Stationen:

Erste Station der Microfactory ist der Bereich CAD/Design. Mithilfe Computergestützten Designs (CAD) und der 3D-Simulationssoftware Vidya werden kreative Entwürfe virtuell erzeugt oder angepasst. Die erzeugten Daten werden sofort mit Daten für den weiteren Prozess wie Digitaler Textildruck, Zuschnitt und Nähen kombiniert. Partner des Bereiches Design ist Assyst, ein Unternehmen der Human Solutions Gruppe.

Die nächste Station (Druck) zeigt den großformatigen Inkjetdruck in Form von Sublimationsdruck auf Polyester sowie Pigmentdruck auf Baumwolle und Mischgewebe. Fertigungsaufträge können hier flexibel kombiniert und mit unterschiedlichen Druckparametern farbverbindlich gedruckt werden. Für optimale Druckergebnisse sorgen an dieser Station die Hardware- und Softwarepartner Mimaki und Ergosoft sowie Coldenhove und Monti Antonio.

Es folgt der Bereich Zuschnitt. An dieser Stelle der Produktionskette müssen zunächst die Aufträge berührungslos identifiziert werden. Die Identifikation ermöglicht das automatisierte Laden der entsprechenden Zuschnittdateien. Zuführsysteme am Cutter gewährleisten einen möglichst verzugfreien Transport des Materials. Kamerasysteme erkennen Zuschnittpunkte, wodurch der Zuschnittpfad optimiert und ein Schnittergebnis in bester Qualität gewährleistet werden kann. Partner des Bereichs Zuschnitt ist das Unternehmen Zünd.

Während der anschließenden Konfektion werden die zugeschnittenen Aufträge ebenfalls kontextspezifisch identifiziert und zum Kleidungsstück zusammengefügt. Der Bereich zeigt die Identifikation der Aufträge und den Nähvorgang auf neuesten Nähmaschinen, die auch mit dem Internet verbunden werden können. Partner des Bereichs ist Dürkopp Adler.

Im letzten Produktionsschnitt (Labeling) werden die konfektionierten Stücke mit Schriftzügen und grafischen Details versehen, die später waschbar, bügelbar und für Trockner geeignet sind. Partner der Station ist Seripress.

Weitere Partner der Microfactory auf der Texprocess sind Eschler Textil und Schoeller Textil.

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